Er war suizidgefährdet und brauchte Hilfe. Ein 15-jähriges Mädchen drängte ihn, sich während eines Live-Streams das Leben zu nehmen.
Washington Post, 10.12.24
Eine investigative Recherche bringt schockierende Details zum Suizid von Samuel Hervey ans Licht, einem 25-jährigen Mann aus Minnesota, der sich während eines Live-Streams auf der Plattform Discord selbst verbrannte. Unter den Zuschauern befand sich ein 15-jähriges Mädchen aus Osteuropa, das den Großteil der Woche vor seinem Tod in engem Kontakt mit ihm stand. In privaten Nachrichten und Sprachgesprächen drängte sie ihn dazu, sich vor der Kamera das Leben zu nehmen – ein Versuch, wie sie später in einem Interview erklärte, um in einer sadistischen Online-Community Anerkennung zu gewinnen. „Es war ein Wettbewerb, wer das Schlimmste tun konnte. Ich fühlte mich offensichtlich sehr cool“, erinnerte sie sich an ihre Gedanken während des Live-Streams.
Die Community fördert grausames Verhalten und zielt gezielt auf psychisch labile Menschen ab. Hervey, der mit schweren psychischen Problemen kämpfte, wurde zur Zielscheibe, als er in sozialen Medien nach Kontakt suchte. Während seines finalen Moments beobachteten über zwei Dutzend Menschen seinen Suizid und reagierten mit Jubel und Spott.
Discord, eine Plattform, die vor allem unter Jugendlichen beliebt ist, steht nun in der Kritik. Trotz mehrfacher Berichte blieb der Server, auf dem Hervey seine Pläne diskutierte, aktiv – sogar nach seinem Tod. Die Plattform behauptet, Maßnahmen gegen solche Inhalte zu ergreifen, doch Kritiker halten die bisherigen Bemühungen für unzureichend.
Herveys Mutter hofft, mit seiner Geschichte auf die Gefahren unmoderierter Online-Räume aufmerksam zu machen.
Europol verkündet Zerschlagung eines großen DDoS-Dienstleisternetzwerks.
techradar, 12.12.24
Europol hat in der internationalen Operation „PowerOFF“ 27 sogenannte „Booster“- und „Stressor“-Netzwerke zerschlagen, die für Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe verwendet wurden. Die Aktion erfolgte in Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden aus 15 Ländern, darunter die USA, Deutschland und das Vereinigte Königreich.
Die DDoS-Dienste die Cyberkriminelle für gezielte Angriffe auf Websites und Online-Dienste dienten, wurden deaktiviert. Dabei wurden drei Administratoren der Plattformen festgenommen und über 300 Nutzer identifiziert.
Ziel der Operation war es, eine jährliche Welle von Cyberangriffen in der Vorweihnachtszeit zu verhindern. Solche Angriffe richten häufig erhebliche Schäden an, einschließlich finanzieller Verluste und Reputationsschäden bei den betroffenen Unternehmen.
Ein weiteres Ergebnis der Operation war die Schließung von „Digitalstress“, dem weltweit größten DDoS-Dienst. Neben den Festnahmen wurden auch Netzwerkinfrastrukturen analysiert und Hunderte IP-Adressen untersucht, die mit schädlicher Software in Verbindung stehen.
Mit dieser Maßnahme unterstreicht Europol die Bedeutung koordinierter internationaler Anstrengungen im Kampf gegen Cyberkriminalität. Die Operation zeigt zudem, wie entscheidend proaktive Maßnahmen sind, um die wachsende Bedrohung durch DDoS-Angriffe einzudämmen.
Das FBI warnt iPhone- und Android-Nutzer: Hört auf, Textnachrichten zu senden.
Forbes Magazine, 8.12.24
Das FBI und die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) haben amerikanische Bürger dazu aufgerufen, ausschließlich verschlüsselte Nachrichten und Telefonate zu verwenden. Der Hintergrund sind anhaltende Cyberangriffe, die einem chinesischen Hacker-Kollektiv zugeschrieben werden. Diese Gruppe, die mit dem chinesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit in Verbindung steht, hat Kommunikationsnetzwerke kompromittiert und dabei Metadaten sowie Inhalte von Gesprächen und Nachrichten gestohlen – insbesondere von Personen im Regierungs- und Politikbereich.
Die Angriffe haben politische Debatten über die Sicherheit der Kommunikationsinfrastruktur ausgelöst. Die Sicherheitsbehörden betonen die Dringlichkeit, verschlüsselte Kommunikationsplattformen wie Signal oder WhatsApp zu nutzen, da herkömmliche SMS und RCS-Nachrichten nicht vollständig geschützt sind. Besonders kritisiert wird die fehlende plattformübergreifende Verschlüsselung zwischen iPhones und Android-Geräten.
Nutzer werden dringend aufgefordert, auf sichere Apps umzusteigen und ihre Geräte regelmäßig zu aktualisieren, um Schutz vor Cyberbedrohungen zu gewährleisten.
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